Bravo Charlie
Als Marco Goecke in seiner Kindheit „The Köln Concert“, die musikalische Grundlage des Stückes „Bravo Charlie“, zum ersten Mal hörte, wunderte er sich, dass niemand dazu sang. Heute lässt er selbst dazu tanzen. Mal mit der Musik, mal gegen sie, tippen die Tänzer mit einem Finger einzelne Noten in die Luft, mal spielen alle gemeinsam, doch folgt jeder seiner eigenen Interpretation. „The Köln Concert“ ist die Schallplattenaufnahme eines Improvisations-Solokonzerts von Keith Jarrett, das am 24. Januar 1975 in der Kölner Oper aufgeführt wurde. Diese Aufnahme des amerikanischen Jazzpianisten, der sich auch für Klassik interessiert und neben dem Klavier auch im Jazz unübliche Instrumente verwendet, hat sich mehr als dreieinhalb Millionen Mal verkauft. Dennoch sagt Jarrett über Aufzeichnungen: „Verglichen mit dem, was man im Konzert spielt, sind Aufnahmen wie Postkarten. Musik, die live im Raum entsteht, lässt sich durch nichts ersetzen.“ Dies gilt in ähnlicher Weise für den Tanz: Die Magie, die Goecke durch Bewegungen, Licht und Geräusche erzeugt, ist flüchtig und lässt sich durch Filmaufnahmen kaum einfangen.
Daten
Uraufführung: 4. Oktober 2007, Scapino Ballet Rotterdam
Weitere Einstudierungen:
29. April 2009, Stuttgarter Ballett