Der Rest ist Schweigen
Marco Goecke spricht mit seinem explosiven Schwung die Phantasie an. Er hat das Stück 'Der Rest ist Schweigen' genannt, nach den letzten Worten von Hamlet. Es beginnt damit, dass ein Mann aus dem Stand eine Reihe von Rückwärtssaltos macht. Im Halbdunkel heben sich die nackten Oberkörper von den schwarzen Hosen ab. Das betont die Tatsache, dass Goeckes Beine wenig Ausdrucksfunktion haben, die Torsi dafür umso mehr. Auffallend oft bewegen sich die Tänzer mit dem Rücken zum Publikum, was die mystische Atmosphäre noch verstärkt.
Die von Stephen Foster stimmlich untermalten Lieder in ihrer nostalgischen Stimmung stehen in starkem Kontrast zu den schnellen und flirrenden Bewegungen der Tänzer. Wie in einem Alptraum scheinen sie ihre obsessiven Ängste auszudrücken, verzerrt und wild, mit schnellen Wechseln in Tempo und Atmosphäre. Goeckes gesamte ungehemmte Bewegungssprache zeugt hier von einer fast wahnsinnigen Besessenheit.
Daten
UA: 6.10.2005 Scapino
Fotos
Publikation

Dark Matter (2016)
Choreografien von Marco Goecke
Hg./Ed. Nadja Kadel
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