Walk the Demon
Walk the Demon – Die Stimmen, die ich rief
Zentral in Goeckes neuem Werk ist die Auffassung des Tanzes als Kunst, die hinter der Bewegung auch eine „Stimme“ hörbar werden lässt und der Wunsch, diese Stimme des Tanzes durch weitere Stimmen zu verstärken. Neben, den musikalischen Stimmen der Orchesterwerke des tschechischen Komponisten Pavel Haas und des Finnen Pehr Hendrik Nordgren, hat Goecke bereits zum viertem Mal die Ausnahmestimme von Anthony and the Johnsons zum Teil seiner Kunst gemacht und erklärt: „Ich finde sie dramatisch und groß, aber gleichzeitig auch besinnlich und intim, in ihrer Stimme liegt eine Qual, die nach innen verweist, das suche ich auch in meinen Stücken.“ Und auch seinen Tänzern gibt er neben der Stimme des Tanzes immer wieder ihre akustische Stimme, um sie weniger abstrakt und menschlicher erscheinen zu lassen: Mal ein kreischend brüllendes Fluchen, das wie besessen wirkt, mal geflüsterte Worte, die sich wiederholen und in denen für Goecke das ganze Leben steckt: “Das ganze Leben und die Liebe ist ein Thank you, hello und good bye“, räsoniert Goecke, während er mit seinem Dämon spazieren geht.
N.K.
Daten
UA: 27.09.2018 NDT1, Den Haag
Weitere Einstudierungen:
31.03.2023, Staatsballett Hannover
Fotos
Trailer
Publikation

Dark Matter (2016)
Choreografien von Marco Goecke
Hg./Ed. Nadja Kadel
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