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Urauffühung von "Thin Skin" am 28.1. 2015 mit dem Nederlands Dans Theater 1 in Den Haag

Marco Goeckes neueste Uraufführung „Thin Skin“ ist eine Hommage an die Punkrock-Ikone und Dichterin Patti Smith, die bereits mit ihrem ersten Album „Horses“ (1975) Musikgeschichte schrieb.
Zehn Jahre, nachdem er Smith’ Song „Godspeed“ zum ersten Mal in seinem Stück „Ickyucky“ für die Stuttgarter Noverre-Gesellschaft choreographiert hat, setzt Goecke nun diese und fünf weitere Kompositionen der Godmother of Punk in Tanz um.

Die rhythmisch ausgeklügelten, manchmal atemlos klingenden Lyrics der Sängerin bilden mit Goeckes ureigener frenetischer Bewegungssprache eine klang- und bildgewaltige Synthese. „Die Gedankenwelt ist ein Bild. Dort unten in der Ecke: die Andeutung einer Spirale. Vielleicht ist sie ein Virus. Vielleicht ein Geistertatoo“, schreibt Smith, und Goeckes Tänzer, deren Haut mit zahllosen Tatoos übersät ist, kreieren Traumwelten, die sich permanent verändern. Empfindlich und zerbrechlich wirken sie, dann wieder stark und unaufhaltbar. Ein Blumenstrauß verglüht, er besteht aus unzähligen kleinen Funken: „Man pustet Kerzen aus, pustet Sterne an“, schreibt Smith, und genau wie sie sucht Goecke in den Wolken nach Zeichen und Antworten. Viele einzelne Soli reihen sich in „Thin Skin“ wie Perlen zu einer Kette, „sammeln, was gesammelt werden muss. Das Weggeworfene. Das Kostbare. Bruchstücke der menschlichen Seele, die sich irgendwie verflüchtigt haben”. Auch der Tanz bleibt flüchtig, aber er geht unter die Haut, die Haut der Dünnhäutigen.
Nadja Kadel

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(18.01.2015)

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