19. März 2010 - Giselle-Premiere von Paul Julius in Schwerin
Vor der Folie der bekannten Balletthandlung entwickelt Paul Julius in Schwerin seine Version, die mit manch unvorhergesehener Wendung überrascht. Der Choreograph wird mit den Mitteln seiner eigenen Tanzsprache, in die sowohl neoklassische Formen als auch Elemente des Contemporary Dance einfließen, mit der Epoche des klassisch-romantischen Balletts sozusagen „ins tänzerische Gespräch kommen“.
Der Tanz auf Spitze zieht sich dabei durch die ganze Choreographie. Paul Julius’ Interpretation der ursprünglichen Handlung um das Bauernmädchen Giselle, dessen Liebe zu Graf Albrecht tödlich endet, ist nicht an eine bestimmte Zeitepoche oder an Herkunftsunterschiede geknüpft, sondern konzentriert sich ganz auf die zwischenmenschlichen Beweggründe der Protagonisten. Daher wird die Beziehung Albrechts zu seiner Verlobten Bathilde, die in der klassischen Version lediglich angedeutet wird, in Julius Fassung eine wesentliche Rolle spielen. Und auch der sogenannte „weiße“ zweite Akt, in dem traditionell die „Wilis“, die rachsüchtigen Seelen betrogener junger Frauen, ihr Unwesen treiben, erfährt bei ihm eine ganz eigene Deutung.
Weitere Vorstellungen: 21. März und 5. April um 18 Uhr, 9. und 15. April 2010 um 19.30 Uhr im Großen Haus Schwerin
(19.03.2010)