Uraufführung am 27. April 2012 im Schillertheater Berlin
John Adams’ Orchesterwerk „Guide to Strange Places“ bildet die musikalische Grundlage zu Marco Goeckes Uraufführung für das Staatsballett Berlin. Inspirationsquelle für Adams, dessen Komposition von der Berliner Staatskapelle als Deutschlandpremiere gespielt wird, war ein Buch, das in die geographischen, klimatischen und historischen Merkwürdigkeiten und mythischen Geheimnisse der südfranzösischen Landschaft Provence einführt. Von diesem „Guide noir de la Provence mystérieuse“ hat der Komponist, dessen Stücke nach eigener Aussage oftmals mit Reisen durch ungewöhnliche Landschaften in Verbindung stehen, sich anregen lassen. Der Choreograph Marco Goecke spricht über seine Kreationen in ähnlicher Weise: „Alle meine Choreographien sind Reisen. Reisen an neue Orte, denen ich mit Angst, aber auch mit Neugier begegne. Die Bühne ist für mich wie eine karge Landschaft oder ein Felsen mit einem ganz bestimmten Geruch; aber vertraut, sehr vertraut.“ Vier Tänzerinnen und fünf Tänzer, darunter auch Vladimir Malakhov, tauchen in Goeckes geheimnisvolle Welt ein. „Deine Arme sollen ein Eigenleben führen“, bestärkt Goecke seine Tänzer und scheint sie damit in geflügelte Fabelwesen verwandeln und eine Atmosphäre schaffen zu wollen, wie sie auch der „Guide noir“ beschreibt.
Foto: Marco Goecke probt mit Mikhail Kaniskin
Text und Foto: Nadja Kadel
(29.02.2012)