Agentur für Ballett/Tanz und Bühne

Vorstellungen im Dock11: 5. – 8. Juli 2007 jeweils um 20:30 Uhr

Programm:
„Because“ von Tomi Paasonen,
„In 4 Sections“ von Yannis Adoniou

KUNST-STOFF ist eine zeitgenössische Tanzkompanie aus San Francisco, Kalifornien, die interdisziplinär neue Formen und Konzepte für den Tanz untersucht. Der künstlerische Leiter von KUNST-STOFF ist der gebürtige Grieche Yannis Adoniou, der 1998 zusammen mit Tomi Paasonen Begründer dieser spartenübergreifenden Kunstproduktionsfabrik war, in der verschiedene Kunstformen, Performance- und Tanztechniken synthetisiert und Brücken zwischen Vertretern verschiedener Kunst- und Bühnenrichtungen gebaut werden.

Durch die projektbezogene Auseinandersetzung mit sozialen und persönlichen Themen hat KUNST-STOFF ein Repertoire geschaffen, das stets sowohl die mitwirkenden Künstler als auch das Publikum herausfordert. In verschiedenen Kontexten werden “Wahrheiten” hinterfragt und Bedeutungen neu gewichtet.
In den vergangenen neun Jahren hat KUNST-STOFF diesen Prozess destilliert und hat im amerikanischen Tanz durch seine unkonventionelle und experimentelle Herangehensweise eine Vorreiterrolle inne, die der Kompanie sowohl in den USA als auch im Ausland Lob und Hochachtung von Seiten der Presse und enthusiastische Publikumsreaktionen einbringen.
Im Jahr 2005 wurde KUNST-STOFF mit dem “Goldie-Preis für herausragende Entdeckungen im Tanz” ausgezeichnet. Außerdem wurden Yannis Adoniou und Tomi Paasonen bereits dreimal für den Bay Area Isadora Duncan Award nominiert.

In ihrem Berliner Programm rücken Tomi Paasonen mit „Because“ und Yannis Adoniou mit „In 4 Sections“ die pure Bewegung zurück in dem Mittelpunkt.

„Because“
Konzept / Spielregeln: Tomi Paasonen
Tänzer: Leslie Schickel, Kara Davis, Nicole Bonadonna, Nol Simonse und John Mercke
Licht: Max Wikström

“Because” kann nicht alleine stehen, denn gibt immer einen Grund, ein “weil”, einen Auslöser. In diesem Gruppenimprovisationsstück für fünf Tanzsolisten wirken Prinzipen der Kettenreaktionen und der kreativen Wiederholung: das improvisierte Bewegungsmaterial wird kopiert, interpretiert und weiterentwickelt. Der Zustand eines Moments ist das Resultat des vorangegangenen Moments. So bilden die fünf Tänzer ein neurologisches Netzwerk, in dem das Individuum Empfänger, Transformator und Auslöser von Information ist. “Because” ist ein Spiel zwischen Individualität und Zusammengehörigkeit. Die Prinzipien beruhen auf soziologischen Studien der Massenbewegungen, des Schwarmverhaltens sowie auf organischen Lern- und Entwicklungstheorien.

„In 4 sections“

Choreographie: Yannis Adoniou
Music: Matt Ingalls, Alfred Schnittke, Jethro De Hart und Arvo Pärt
Tänzer: Leslie Schickel, Kara Davis, Nicole Bonadonna, Nol Simonse und John Mercke
Licht: Max Wikström

Jeder Teil der vier Episoden dieses Stücks ist von der Musik eines zeitgenössischen Komponisten inspiriert: Matt Ingalls, Alfred Schnittke, Jethro De Hart und Arvo Pärt liefern eine Partitur, die von synkopierter elektro-akustischer Klarinettenmusik bis zur hin spiritueller Minimalismus reicht.

Die Choreographie balanciert zwischen musikalischer Interpretation der Partitur und unabhängiger Eigenständigkeit des Tanzes. Der klassisch trainierte Körper wird hier in seiner Virtuosität gezeigt, gleichzeitig aber auch ins Extreme überdehnt. Auf der Suche nach einer neuen physischen Formsprache wird einerseits ein klassizistisches Erscheinungsbild akzeptiert, andererseits werden Zwischenräume geschaffen, in denen mit verschiedenen Körpersprachen ein zweiter Körper kreiert wird.

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(19.05.2007)

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